Sensorik

Mit dem Verfahren der Profilprüfung (deskritptive Analyse) können qualitätsbestimmende Merkmalseigenschaften in ihrer Intensität anhand einer Skala erfasst werden (DIN 10967-1).
Als Ergebnis entsteht ein sog. Produktprofil, das den Vergleich von Merkmalsausprägungen der verschiedenen Produkte ermöglicht. Da diese Eigenschaften mit den menschlichen Sinnen wahrgenommen werden, ist die Bedingung hierfür eine geschulte Personengruppe (Panel).
Zur Sicherstellung der statistischen Aussagekraft sollte ein Panel aus 10-12 Prüfpersonen bestehen. Im ersten Versuchsjahr erfolgte die sensorische Charakterisierung der Möhrenproben mit der Quantitative Deskritive Analyse (QDA).

Aufgrund eingeschränkt möglicher Panelarbeit durch Corona-Maßnahmen fiel die Entscheidung, im Jahr 2021 anstatt der QDA die Ranking Descriptive Analysis (RDA) in Verbindung mit der Rate-all-that-apply Methode (RATA) durchzuführen. Bei der RDA bewerten die Probanden die Intensität einzelner Produktattribute und bringen sie anschließend in eine Rangfolge. Dabei können sensorische Merkmale wie Aussehen/Farbe, Geruch, Geschmack, Textur und Mundgefühl analysiert werden, um zu erfahren, in welchen Produktattributen sich die getesteten Sorten voneinander unterscheiden. Die RATA-Methode zählt zu den sogenannten Schnellmethoden in der Sensorik und ist ebenfalls geeignet, verschiedene Sorten miteinander zu vergleichen. Dabei kreuzen die Probanden aus einer vorher gemeinsam erarbeiteten Liste an Produktattributen die zutreffenden an und bewerten sie zusätzlich anhand ihrer Ausprägungsintensität.

Die beiden unterschiedlichen Verarbeitungsintensitäten bei der Saftherstellung werden außerdem mit dem Triangel-Test verglichen, der zur Übergruppe der Unterschiedsprüfungen zählt. Dafür erhält der Proband drei Möhrensaftproben, von denen zwei identisch sind. Die Aufgabe besteht darin, die abweichende Probe zu identifizieren. Die jeweiligen Triangel-Sets bestehen aus gleicher Möhrensorte, jedoch unterschiedlicher Verfahrenstechnik bei der Saftherstellung.